An einem sommerlichen Samstagnachmittag traf sich eine hochmotivierte Réti 4 Truppe in Döttingen, um die zweite Runde der SMM zu gewinnen. Es war leider ein etwas holpriger Start, denn mein Gegner und ich, Raphael M, tauschten früh viele Figuren ab, sodass wir beide die Partie nach nur zwanzig Zügen Remis gewertet haben. Zur selben Zeit musste Walter nach einem eifrigen Gefecht in der Eröffnung aufgrund von Bauernverlusten die weisse Fahne hissen. Anton hat aber gleich danach mit einem spektakulären Figurenopfer,  das die Partie nach wenigen Zügen gewann, ausgeglichen. Damit stand noch alles offen, aber nur wenige Minuten später sah ich ein Strahlen auf Eugens Gesicht: Ein Blick auf das Brett verriet: Der Dame des Gegners ging die Luft aus; Eugen erstickte sie gekonnt. Damit hätten zwei Remis für den Mannschaftssieg gereicht, aber Raphael S wollte mehr: Er baute durch drohendes Turmopfer geschickt Druck auf, sodass dem Gegner langsam die Zeit ablief. Als wäre das nicht genug, verriet die Analyse später, dass auch ein Damenopfer drin gelägen wäre. Er verzichtete aber grossmeisterlich darauf und liess die Spannung in der Stellung, sodass es tatsächlich zu einem Patzer auf der anderen Seite kam. Er sicherte so den Sieg für Réti 4; während unser Routinier Kurt dann auch noch am letzten Brett eine traumhafte Stellung gekonnt in einen Sieg umwandelte. Damit macht Réti 4 den misslungenen Saisonstart wieder gut!

Raphael

Gegen fünf Junioren und einen Routinier traten wir heute an. Sebastian konnte sich früh ein Remis gegen den Routinier. Peter konnte überzeugend Material gewinnen und sicherte uns so einen Punkt. Leider hat Kurt einen seinen Läufer vergraben und nach missglückter Rettungsaktion musste er aufgeben. Linus hatte in einem ungleichfarbigen Läuferendspiel auch das Remis akzeptiert und Anton hatte unter Zeitdruck leider strategische Fehler gemacht, sodass er nach Bauernverluste zur Aufgabe gezwungen war. Ich hatte nach einer hitzigen Zeitnotschlacht vor der Zeitkontrolle eine klare Gewinnstellung, die ich jedoch in der zweiten hitzigen Zeitnotschlacht nach der Zeitkontrolle verloren habe. Damit hat Réti 4 für die weitere Saison noch viel Luft nach oben.

Raphael

Christoph spielte eine saubere Eröffnung und konnte die Partie lange offen gestalten. Doch der 2000er nutze immer wieder geschickt kleine Ungenauigkeiten aus, sodass Christoph schlussendlich kapitulieren musste. Sebastian übersah relativ früh eine Abtausch Finte und verlor einen Springer. Dies führte zu einem erbitterten Abwehrkampf, der aber gegen den 1950er nicht zu gewinnen war. Daniel spielte gross auf. Mit grossem Raumgewinn dominierte er die erste Hälfte der Partie. Doch nach dem Abtausch diverser Figuren, war die Stellung derart blockiert, dass er das angebotene Remis annahm. Jonas' Partie verlief zuerst unspektakulär, ja fast etwas harzig. Wobei es dem Gegner gelang einen Mehrbauern zu ergattern. Mit Dame und gleichfarbigen Läufer ging's ins Endspiel. Und da zeigte Jon seine Stärke - das positionelle Rechnen. Er holte sich nicht nur den Mehrbauer zurück, sondern holte sich auch den klaren feinen Sieg! Christoph wie gewohnt saubere Eröffnung und schon mit einem gewissen Druck auf die schwarze Stellung. Im Mittelspiel erhöhte er den Druck auf die Königsstellung, sodass der Gegner immer mehr in die Bredouille kam und vernünftigerweise aufgab. Siri Anna gab ihr Debüt bei Réti 5. Sie spielte mit Schwarz von Beginn weg offensiv und baute sich eine komplexe, aber gut gebaute Stellung auf, aus der sie ihre Attacken gezielt ausspielte. Dies setze dem Gegner dermassen zu, dass er aus Leichtsinn eine Figur verlor und sich, nach aussichtslosem Abwehrkampf, in die Niederlage schicken musste.

Werner